Mit Gründung der eigenen Familie kam ich ortsmäßig etwas näher an Lehrte heran. So führten die Wege nach Feierabend mit dem Fotoapparat öfter dort zum Bahnhof, zumal aufgrund der dort noch vereinten Strecken sowohl nach Wolfsburg, als auch nach Braunschweig eigentlich immer genug los war in Sachen Güter- und Personenzüge. Aufgrund der noch aus früheren Zeiten relativ lang dimensionierten Bahnsteigen, die damals auch deutlich niedriger als zu heutigen S-Bahn-Zeiten waren, ließen sich Fotos eigentlich überall realisieren. Besonders interessant war Lehrte nach der Wende, als die steigende Zugzahl u.a. zwischen Hannover und Helmstedt (Personenzüge) und Oebisfelde (Güterverkehr) abgewickelt wurde. Baureihen wie die 143, die 219 oder 228 und 232/234 kamen vor die Linse. Inzwischen hat Lehrte ziemlich von seinem Charme verloren: hohe Bahnsteige, die dazu auch noch verkürzt wurden,
Mitte der 90er Jahre führte mich mein Weg öfter auch in die Innenstadt von Hannover, wo ein Freund von mir arbeitete. Auf dem Weg dorthin passierte ich die Schaufenster eines Antiquariats, in dem eines Tages vermehrt Eisenbahnbücher (die alten Baureihenbücher des EK und anderes) auftauchten. Ein nicht geringer Teil dieser Bücher wurden erworben und so kam ich ins Gespräch mit den Ladeninhabern. Dabei stellte sich heraus, dass neben den Büchern auch eine Modellbahn, Lokschilder und Fotos in den Besitz des Ladens gekommen waren. Und ob ich als Eisenbahninteressierter nicht ein paar Ratschläge zum Veräußern der Artikel hätte (über den Verkaufspreis hatte man leider schon ziemlich konkrete Vorstellungen). Modellbahn und Schilder interessierten mich weniger, aber die Fotos: ab Anfang der 70er Jahre und vieles aus dem Bereich Lehrte. Und als ich mitbekam, dass zu den Fotos auch die Negative gehörten, blätterte ich letztlich die Märker (das waren die Vorgänger der Euronen...) auf den Tisch und bekam quasi Erinnerung an die Lehrter Dampflokzeit pur.
Nach Auswertung der Negativordner und dem späteren Aufbau einer eigenen Homepage kristallisierte sich dann die Idee heraus, auch den Eisenbahnknoten Lehrte zu behandeln. Meine fixe Idee (nach Besuch des Lehrter Stadtarchivs), ein Buch darüber zu schreiben, wird wohl "fix" bleiben - Beruf, Familie und Haus lassen das Ganze als eher unwahrscheinlich erscheinen. Aber wie heißt es schon in einem James Bond? ‘Never say never again’... Und vielleicht ist mit dieser Site ja der doch erste Schritt gemacht.....
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